Gesunde Scheidenflora: Fünf Dinge, die Du wissen solltest

Eine gesunde Vagina ist eine glückliche Vagina! Hand aufs Herz: Kennst Du Dich in Sachen Scheidenflora wirklich gut aus? Benutzt Du die richtige Pflege und weißt Du eigentlich, ob mit Deinem Ausfluss alles in Ordnung ist? Die wichtigsten Must-Knows über Deine Scheidenflora oder auch Vaginalflora genannt und wie Du Deine Vagina in Topform hältst, verraten wir Dir hier.

#1: So funktioniert eine gesunde Scheidenflora

Unsere Scheide ist Innen mit Vaginalhaut ausgekleidet. Sie hat eine Reihe von Funktionen, das Wichtigste ist dabei der Schutz. Denn die rund drei Millimeter dicke Schicht schützt vor Pilzen und Bakterien. Dafür braucht sie wiederum selbst Bakterien. Und zwar jede Menge: Rund 100 Millionen Keime besiedeln einen Quadratmillimeter der Vaginalhaut. Die wichtigsten Bakterien sind die so genannten Döderlein-Bakterien oder auch Milchsäurebakterien. Sie funktionieren wie kleine Wächter, die das Gleichgewicht in der Scheide aufrecht erhalten und sorgen für ein saures Milieu mit einem pH-Wert unter 4,5 – in so einem Milieu können schlechte, unerwünschte Bakterien, Viren und Pilze nicht überleben. “Fremdmaterial”, wie das Sperma des Mannes, akzeptiert die Vaginalflora hingegen.
Kurzum: Befinden sich die unterschiedlichen Bakterien in Balance, ist die Scheide gesund. Gerät die Scheidenflora allerdings in ein Ungleichgewicht, beispielsweise durch ein schwaches Immunsystem, kann es zu bakteriellen Entzündungen oder einer Scheidenpilzinfektion kommen. Scheidenpilz hat also, anders als viele annehmen, nichts mit fehlender Hygiene zu tun. Im Gegenteil: Übermäßiges Waschen mit zu starken Duschgelen bringt die perfekt ausbalancierte Scheidenflora durcheinander und fördert die Entstehung von Scheidenpilz (Vaginalmykose).
 
Übrigens: Im Laufe ihres Lebens leidet beinahe jede Frau einmal an einer Pilzinfektion der Scheide.

#2: So bleibt Deine Scheidenflora fit

Womit wir auch schon beim nächsten Thema sind: Unsere Intimflora ist von Natur aus perfekt optimiert und bedarf keiner besonderen Pflege. Normale Duschgele, aber auch manche Intimseifen und -sprays aus der Drogerie sind für die Vagina ungeeignet, auch wenn die Werbung etwas anderes verspricht. Denn sie sind meist zu aggressiv für die empfindliche Scheidenflora und die Schleimhäute. Es genügt, einmal am Tag unter der Dusche die Scheide mit lauwarmen Wasser zu waschen. Auch während der Periode.
 

#3: Das Scheidensekret ist ein wahrer Held

Nicht nur das saure Milieu der Vaginalflora macht eine gesunde Vagina aus. Ebenso wichtig ist das Scheidensekret. Es wird von zahlreichen winzigen Drüsen produziert. Das Sekret, auch Zervixschleim genannt, hält einerseits die Scheide “geschmeidig”. Zudem verhindert der vaginale Ausfluss unter anderem das Eindringen und die Vermehrung von Krankheitskeimen. Weiße Flecken in der Unterhose sind also nicht nur normal, sondern nützlich! Dabei verändert sich das Scheidensekret während des weiblichen Menstruationszyklus. Vor dem Eisprung ist der Zervixschleim gelblich-weiß und dickflüssig. Während des Eisprungs ist er hingegen oftmals durchsichtiger. Ein paar Tage vor Deiner Menstruation kann der Schleim bräunlich, rötlich sein. Allerdings: Sollte Dein Ausfluss eine grünliche Farbe annehmen, bröckelig sein und/oder unangenehm riechen, geht das Ganze vielleicht sogar mit Rötungen, Jucken und Brennen im Vaginalbereich einher, können das Anzeichen für eine Pilzinfektion sein. Hier gibt es Cremes aus der Apotheke, die schnelle Abhilfe leisten. Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du auch Deinen Arzt oder Deine Ärztin um Rat fragen. 
 
Übrigens: Bei sexueller Erregung produzieren die Drüsen mehr Scheidensekret. Das dünnflüssige Sekret wirkt als natürliches Gleitmittel.
 

#4: Deine Vagina. Dein Duft!

Die meisten Frauen wollen sich im Intimbereich „sauber und duftig“ fühlen. Das liegt nicht zuletzt an der Werbung, die uns dank Slipeinlagen mit Blumenduft und anderen Produkten suggeriert, dass unsere Vagina nicht gut riecht und wir uns schämen müssten. Dabei ist es doch so: Jede hat einen ganz eigenen, sehr individuellen Duft, der vor allem auf das andere Geschlecht alles andere als unangenehm wirkt. Grund für dieses ganz persönliche Aroma ist der saure PH-Wert der Vaginalflora. Manche bezeichnen den Duft als säuerlich, andere vergleichen ihn wiederum mit dem Geruch von Joghurt. Vorsicht bei fischigem Geruch, dann kann es sich tatsächlich um eine Infektion handeln.
Wie bereits erwähnt, bringt das übermäßige Nutzen von Intimpflege die Scheidenflora durcheinander – dadurch wird auch der Duft intensiviert. Auch aus diesem Grund gilt die Devise: weniger ist mehr! Schamhaare funktionieren für die Schamlippen im Übrigen wie eine natürliche Klimaanlage – also ein Schutz gegen Hitze und Kälte. Wer hingegen glatt rasiert ist, schwitzt schneller zwischen den Hautfalten – und wo mehr geschwitzt wird, entstehen schneller Gerüche. Auch das Tragen von herkömmlichen Slipeinlagen kann die Entstehung von unangenehmen Intimgeruch fördern, denn auch sie fördern das Schwitzen. Wir empfehlen daher unsere Period Panties, diese sind atmungsaktiv und damit besser für unsere Flora, viel angenehmer auf der Haut und dazu produzierst Du weniger "Perioden-Müll", da die Panties wiederverwendbar sind. Unser Periodentanga Svea kann bis zu einen Tampon an Flüssigkeit aufnehmen und eignet sich daher auch perfekt bei starkem Ausfluss.
 

#5: Die richtige Ernährung für eine gesunde Scheidenflora

Und wo wir gerade von Gerüchen sprechen. Oft überschätzt wird der Einfluss der Nahrung. Bei Männern schmeckt das Sperma beispielsweise süßer, wenn er zuvor Ananas gegessen oder Ananassaft getrunken hat. Bei Frauen haben derlei Obst oder auch andere Lebensmittel kaum positiven Einfluss auf den weiblichen Intimgeruch oder den Geschmack. Denn das Scheidensekret wird in davor vorgesehenen Drüsen produziert. Das männliche Sperma hingegen in der Prostata. Wohl aber kannst Du mit der Ernährung Deine Scheidenflora fit halten.
  • Um den pH-Wert zu stabilisieren, eignen sich Probiotika. Dazu gehören Joghurt, Kimchi, eingelegtes Gemüse oder Sauerkraut.
  • Mit gesunden Fetten aus Nüssen, Olivenöl oder Avocado hältst Du den Östrogenspiegel in der Scheidenflora konstant. Zudem sind diese Lebensmittel Energielieferanten für Stoffwechselprozesse in der Vagina. Sie unterstützen den Aufbau von Zellwänden und Hormonen. 
  • Lieber Fleisch und Milchprodukte vom Bio-Bauern oder Bio-Markt kaufen. Denn: Massenware enthält oft Xenoestrogen, ein künstlich erzeugtes Hormon. Dieses kann das komplizierte Gleichgewicht Deiner Scheidenflora durcheinander bringen. 
  • Viel trinken. Denn durch reines Wasser werden alle Stoffwechselprozesse im Körper aufrechterhalten. Die Schleimhäute werden schön befeuchtet, auch in der Vagina. Heißt: Viel Wasser hilft gegen Scheidentrockenheit. Auch unangenehme Gerüche durch Belag können so in den Griff bekommen werden (ähnlich wie im Mund).

 

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